Tittling strebt das Künzinger Modell an – Stadler beendet Karriere, Trainerfrage offen

Die Situation ist prekär, aber beim FC Tittling wird alles versucht, um gestärkt aus dieser Saison gehen zu können – egal, ob der Verein am Ende als Bezirks- oder Kreisligist dasteht. Das Schlusslicht der Bezirksliga Ost hat erste Schritte für die Zeit über die Frühjahrsrunde hinaus eingeleitet – und die Mannschaft (gezwungenermaßen) weiter verjüngt, wie Trainer Thomas Boxleitner am Rande der 0:8-Testspielpleite beim Landesligisten TSV Waldkirchen erzählte.

Am Samstag standen sieben (von 16 eingesetzten) FC-Spieler auf dem Waldkirchner Kunstrasen, die 18 bzw. 19 Jahre jung sind. Darunter die drei Winter-Neuverpflichtungen Fabian Pfeil (TSV Waldkirchen), Manuel Kirchberger (beide 19, DJK Haselbach) und Mario Hödl (18, SV Hutthurm). Aber nicht nur sie drücken das Durchschnittsalter der Tittlinger Mannschaft: “Wir haben einige Juniorenspieler aus der A-Jugend nach oben gezogen, die im Sommer rauskommen. Sie wollen wir langsam einbauen”, erklärt Thomas Boxleitner, der sich mit seinem Team so hartnäckig wie möglich gegen den drohenden Abstieg stemmen will.

Allerdings muss der FC Tittling, der vor dem 0:8 in Waldkirchen bei der Spvgg Lam 1:1 spielte, weitere personelle Rückschläge verdauen: Daniel Stadler (26) wird nach seiner schweren Knieverletzung nicht zurückkehren, hat dem Verein sein Karriereende mitgeteilt. Stefan Seidl (29) steht ebenfalls nicht mehr zur Verfügung, verkündet Boxleitner. Im Winter wechselte zudem David Siglmüller (21, SV Neukirchen v.W.). Torwart Christoph Roll (Ellenbogenverletzung) trat als Feldspieler in Erscheinung. Manfred Tischler (28) hatte bereits im Herbst ausgeholfen und kam am Samstag auch von der Auswechselbank aufs Feld.

Sehr positiv bewertet Thomas Boxleitner die “sehr, sehr gute Trainingsbeteiligung”. Mindestens 15 Spieler könne er stets am bestens präparierten Tittlinger Nebenplatz begrüßen. Kommendes Wochenende geht es zudem ins Trainingslager nach Österreich.

In erster Linie bereitet man sich dort natürlich auf die restlichen zwölf Spiele in der Bezirksliga Ost vor. Doch, Thomas Boxleitner ist keiner, der nur kurzfristig denkt. “Grundlegend ist die Ausrichtung darauf ausgelegt mit jungen Eigengewächsen die Zukunft zu bestreiten”, sagt Boxleitner. Ein Modell wie der FC Künzing – “das wäre ein Ziel”, so der 49-Jährige. Mit jungen Leute müssen man vielleicht auch mal ein oder zwei Schritte zurückgehen, ehe man drei nach vorne gehen können, meint der Übungsleiter: “Das ist mein Weg und der Verein entscheidet, ob er diesen mitgeht oder nicht”.

In zwei Gesprächen habe die Vereinsführung des FC Tittling signalisiert, mit Boxleitner weitermachen zu wollen. “Ich bin grundsätzlich nicht abgeneigt, möchte aber noch abwarten”, sagt der Neuschönauer. Seine Entscheidung will er von den Kader-Planungen abhängig machen. Er kündigt aber eine baldige Entscheidung an: “Die Trainer-Frage sollte eigentlich die erste sein – aktuell ist es 50:50.”

Quelle: Heimatsport
Bericht & Foto: Michael Duschl
Mit ausdrücklicher Genehmigung durch Hr. Duschl veröffentlicht.

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